Die spätkeltische Befestigung "Hunnenring" bei Otzenhausen (Kr. St. Wendel, Saarland)

Entgegen seinem zunächst etwas irritierenden Namen ist der "Hunnenring" eine treverische, also spätkeltische Befestigung und noch dazu ein ganz verzauberter Ort, der bei jedem Wetter eine wahrhaft mystische Atmosphäre ausstrahlt. Ich bin sehr oft dort und genieße es jedes Mal wieder, vor allem wenn ich ganz alleine auf der großen Nordmauer sitze und mich weitab der Zivilisation fühle - es ist ein Ort, an dem die Vergangenheit plötzlich sehr nahe ist. Der "Hunnenring" war Inspiration für das Stück "Eternity" auf unserem zweiten Album "Aeon". Ich habe eine kleine Galerie zusammengestellt, die vielleicht einen Eindruck von der ganz besonderen Atmosphäre dieses Ortes geben kann.

Sabine

 

Konzert im Steinskulpturenmuseum Bad Münster am Stein-Ebernburg

Ein Ort der Ruhe inmitten entfesselter Naturgewalten...so ähnlich könnte man wohl die Atmosphäre an diesem Nachmittag beschreiben. Einen Tag später erreichte mich folgendes Gedicht. Vielen Dank an Dr. Joao für die wunderbaren Worte und die Erlaubnis, sie mit allen zu teilen.

 

Aeon

Regen rauscht an die Wände,
gegenüber der steinernen Wand,
Steinbücher der Bibliothek von Babel
bergen Geheimnisse im Land,
hoch über der Stadt,
fern der Orte der Menschen,
suchendes Ziel,
und die Harfe perlt und
Weisen tropfen
stärker als der Regensturm.

Tönen von der fernen Welt,
tönen von der Anderswelt,
führen Dich auf ferne Pfade,
machen frei das alte Tor,
bannen Dich,
geben Macht,
lassen Zauber in Dir wirken,
lassen Dich im Zauber schweben,
totenbleich und elfenschön,
wie Lord Tennyson es empfand,
denn die Klänge wirken wahr,
sehen wie die Welten sind,
strahlen helle Sterne aus,
Silbertränen rinnen um das Haus,
warten auf den Mondenschein,
Elfenzauber ist dann Dein,
denn sie, die die Harfe rührt,
ist ein Teil der Anderswelt,
nimmt Dich mit zur Quelle aller Träume,
ist der Stürme bleiche Herrin,
ist der Wohlklang aller Saiten,
ist nur dabei,
sich selber zu begleiten,
und zugleich Dich zu geleiten,
in der fernen Welten Bann,
und Du hörst es, irgendwann.

Wasser sprechen von der Nacht,
in der alles die Gaben schafft,
Wolken ziehen, Winde wehen,
und sie tun es ohne uns,
einsam in dem Haus der Steine
webst Du Deine Harfenträume,
und Du wirfst den alten Bann,
der verwirrt der Zeiten Räume,
und bist Herrin aller Träume,
singst das Lied, singst den Bann,
der die Winde selbst hält an,
nochmals tosen Regenstürme,
nochmals dräuen Wolkentürme,
doch die Töne Deiner Lieder
ringen finstere Bilder nieder,
und wir sind beschützt im Haus,
solange Du Deine Weisen webst.

Reisen in die alte Zeit,
Reisen in die Unendlichkeit,
um die Welt und durch die Lande
hast Du uns gegeben,
doch es war nicht alles.
Du gabst uns Annwns Vorgeschmack,
Du gabst uns eine Quest.

Sängerin auf dem Felsen im Licht,
hoch über der See,
in der das Schwert der Elfen wartet,
für den, der dies versteht,
in Schwarz gekleidet,
bleich anzusehen,
hoch über den Wassern,
singst Du dieses Lied,
nur wer es begreifen kann,
erhält die alte Macht,
Sängerin im Nebel, tief im Hain,
erleuchtet nur von spärlichen Strahlen,
ist die Lichtung Dein,
es ist egal, Du gabst uns Dein Lied,
Bilder tanzen und wechseln,
und wir haben verstanden.

Und so haben wir es gelöst,
das alte Rätsel ist nun unser,
und Deine Harfe geleitet uns,
wohin auch immer es geht.
Dreifach der Eid, dreifach der Bann,
alles ist ein Zauber,
und er geht nie zu Ende,
denn die Träume sind immer da,
und der Harfe Lied,
die Unendlichkeiten schafft,
und die Wiederkehr,
denn alles ist ein altes Spiel,
und die Welten schaffen sich,
im Kreis der Töne und der Nacht,
wenn Harfenklänge Tore öffnen.

(Dr. Joao, Mainz/Bad Münster am Stein 19/06/2011)